Donnerstag, 22. Juni 2017

Tag 5 Arbois - Dole


Die Flasche Chardonney vom Vorabend hat für einen tiefen und festen Schlaf gesorgt, aus dem ich gegen sieben erwacht bin. Das Wetter war - wie an den Tagen vorher - einfach super, Sonne satt.
Nachdem ich meinen Hausstand zusammengepackt hatte, stand ich zum petite Dejeuner bei den Farmersleuten vor der Tür.

Es erwartete mich frischer Kaffee, Weißbrot, Butter und mehrere selbstgemachte, sehr leckere Marmeladen, dazu noch Joghurt und Käse. Es war schon mehr als "petite".
Nachdem Frühstück habe ich meine Rechnung beglichen und mich mit dem Versprechen verabschiedet, noch mal wieder zu kommen. Irgendwie klappt das bestimmt...

Ich hatte keine Eile, mich erwarteten nur etwas mehr als 30 km bis Dole, so konnte ich die Fahrt durch Arbois ganz entspannt angehen.



Mein erstes Ziel war der Super U am Ortsausgang von Arbois, um noch schnell meine Vorräte aufzustocken. 
Dabei kam ich mit einer älteren Dame um die siebzig ins Gespräch, die zur gleichen Zeit wie ich mit Ihrer Peugeot-Randonneuse am Supermarkt ankam und irgendwie vor 50 Jahren in Frankfurt gelebt hatte. Sie war auch auf Radtour, wollte angesichts der Temperaturen heute aber nicht mehr als 20 km fahren. Inzwischen war es gegen halb elf und wir hatten schon 28°C.
Nach dem Einkauf ging es flott auf der Route de Dole vorwärs durch abwechslungsreiche Landschaftund kleinere Ortschaften. Es war nicht mehr ganz so hügelig und fuhr sich ganz gut.


Brücke über die Loue kurz vor Belmont

Traditionelles Wohnstallhaus, trifft man in den verschiedensten Erhaltungszuständen
 
Am Straßenrand waren mir schon an einigen Stellen wartende Menschen aufgefallen, die mir zuwinkten und mich grüssten.
Wenige Kilometer vor Dole wusste ich auch warum - mir kam die Tour de Jura entgegen, zuerst ein grosser Tross an Begleitfahrzeuegen und dann das Fahrerfeld...



die Kollegen waren deutlich schneller unterwegs als ich
Wenig später lag dann Dole vor mir.
Dole ist ein nettes Städtchen mit einem guterhaltenem mittelalterlichem Stadtkern.

Der Campingplatz liegt nahe dem Stadtzentrum direkt Eurovelo 6 an einem Nebenarm des Doubs und hatte - natürlich bis 14.00 Uhr geschlossen. Das ließ mir Zeit für eine kleine Mittagspause.
In der Zwischenzeit trafen noch 2 Radler aus Heidelberg mit im Gegensatz zu mir eher leichtem Gepäck ein, die in den nächten drei Wochen noch bis nach Spanien fahren wollten und wir tauschten einige Erfahrungen über Campinglätze und die Strecke aus.
Dann tarafen noch einige Wohnmobilreisende ein.
Für die Radler mit Zelt war ein Bereich mit Flatterband abgespannt, wo sich jeder seinen Platz aussuchen konnte und zum ersten Mal traf geb es hier auch Bänke mit Tisch. Einige Radler waren schon da, andere kamen etwas später noch an. Mit einem Franzosen in meinem Alter, der sein Zelt neben mir aufgebaut hat, habe ich mich am Abend noch ganz nett unterhalten.
Nachdem das mobile Heim errichtet war und geduscht war, hatte ich noch reichlich Zeit für einen Stadtbummel mit dem Rad.
 Es war Sonntagnachmittag, und erstaunlich wenig los in der Stadt, selbst in den Bistros und Cafés war kaum Betrieb. Angesichts des auch in Frankreich langen Wochenendes hat mich das schon etwas gewundert.


kein Pflaster für Radfahrer
Rund um die Stiftskirche findet man viele Gebäude aus dem 16.-18. Jahrhundert.
 Geburtshaus von Louis Pasteur.

Mit Gepäck wäre ich da ungern hochgefahren...

Die Stiftskirche Notre Dame aus dem 16. Jahrhundert mit dem 75m hohen Kirchturm




Mut zur Lücke...


Zurück auf dem Campingplatz kaufte ich mir noch ein grosses Kronenburg und bestellte ein Baguette für den nächsten Morgen.
So hatte ich noch ein kleines Abendgedeck...

... und Besuch hatte ich auch noch...



Angesichts der Hitze bin ich froh gewesen, heute nur eine kurze Etappe gehabt zu haben, es war  fast wie ein Ruhetag. Trotzdem bin ich gegen neun Uhr ins Zelt verschwunden (wie die meisten anderen Radler übrigens auch).
Achso, irgendwann in der Nacht stellte ich fest, dass meine Uhr weg war. Ich muss sie wohl in der Dusche liegenlassen haben. Also raus aus dem Zelt und zur Dusche - nichts. Schade, eine Uhr habe ich immer gern am Arm. Einfach so, aus Gewohnheit. Und natürlich zum Zeitablesen...

Tageskilometer: 47,10
durchschn. Geschw. 14,48 km/H
max. Geschw.: 38,5 km/h
Fahrzeit 3:15h
Höhe: 234 hm



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